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Programm - Projekt "Stirb und Werde"

Konzert für Chor, Solisten und Orchester

  • W. A. Mozart "Requiem" KV 626 (Fassung: R. Levin, 1995)
  • John Rutter "Gloria" (aus dem Jahre 1974)
  • Thomas Roß "Es kommt ein Schiff geladen" (2001; rev. Fassung aus 2010)

Die Konzerte sind gleichzeitig Vernissage der Ausstellung "Stirb und Werde" des Malers Gerhard Mevissen, der zu den einzelnen Kompositionen z.T. großformatige Bilder geschaffen hat.

Ein Konzert an der Schnittstelle von Vergehen und Spriessen, Ende und Beginn, Tod und Leben: Stirb und Werde !

Den Rückwärtsblick und das Nachsinnen auf Totensonntag, Volkstrauertag, Kirchenjahresende (Stirb: Mozart "Requiem") nach vorne gewendet in den Beginn (des Kirchenjahres, Advent, Erwartung, Keimen: Roß "Es kommt ein Schiff geladen") und verbunden mit sehnsuchtsvoll-freudiger Aussicht auf das Werde (Wachsen, Weihnachten, Geburt: Rutter "Gloria").

Die Kompositionen führen das Publikum aber auch durch über 200 Jahre Musikgeschichte: Mozarts (1756 - 1791) wohl berühmtestes, unvollendetes und bis heute legendenumwittertes Meisterwerk "Requiem" KV 626 aus seinem Todesjahr 1791 steht am Beginn des Konzertes (Fassung von Robert Levin aus dem Jahre 1993).

Es folgt die 2001 entstandene Kantate "Es kommt ein Schiff geladen" des jungen Kölner Komponisten Thomas Roß (geb. 1969) in seiner neuen Orchesterfassung aus dem Jahre 2010. Das Bild des "mit teurer Fracht beladenen Schiffes, das anlanden will" ist nicht nur auf die Advents- und Weihnachtszeit bezogen, sondern steht symbolisch für das ganze Leben des Menschen mit Christus, dem nachzufolgen auch "groß Pein und Marter viel" bedeuten kann. Roß dekonstruiert dazu die bekannte Melodie aus dem 16. Jh. und setzt sie rhythmisch, melodisch und strukturell in neuen Deutungszusammenhängen wieder zusammen. Sein Schiff muss beispielsweise einen veritablen orchestralen Seesturm durchstehen, bevor das "Kind an Land" gehen (in Bethlehem geboren werden) kann...

Den Abschluss macht das energiegeladene wie klangsinnliche "Gloria" des englischen Komponisten John Rutter (geb. 1945). Das Werk aus dem Jahre 1974 stammt aus seiner präpopulistischen Kompositionsphase und kombiniert vitale und vertrackt wechselnde Rhythmik, virtuose Melodik und polytonale harmonische Ballungen und verlangt den Ausführenden intensive Beschäftigung mit zeitgenössischen Kompositionstechniken ab.

Die Konzerte finden zudem im Rahmen des Netzwerkes Neue Musik ON Plus statt, das sich schwerpunktmäßig der Heranführung von Laienmusikern (RochusChor und GastsängerInnen) an die zeitgenössische Musik widmet. On-Plus Neue Musik Köln wird gefördert durch das Netzwerk Neue Musik, die Bundeskulturstiftung Berlin sowie durch die Stadt Köln und die Rheinenergiestiftung Kultur.

Das generationen- und lokale Grenzen überschreitende diesjährige "Chorsommerprojekt" wird zudem durch den Landesmusikrat NRW und die Ministerpräsidentin des Landes NRW finanziell gefördert.

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Zu den einzelnen musikalischen Sätzen hat der Maler Gerhard Mevissen Bilder geschaffen, die gleichzeitig in der Rochuskirche präsentiert werden. Die Konzerte sind daher auch Vernissage einer umfangreichen Ausstellung z.T. großformatiger Bilder, die noch bis zum 19.12. 2010 in der Rochuskirche zu sehen sein wird.
Sonntag, den 5.12. findet um 15 - 17 Uhr eine weitere öffentliche Künstlerführung mit Gerhard Mevissen in der Rochuskirche statt.

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