rochuskirche rochuskirche

Space Night

Samstag, 27.09.2025
19.00 Uhr - Rochuskirche Köln-Bickendorf

eine spektakuläre Konzertnacht zur künstlerischen Einweihung der restaurierten Orgel der Rochuskirche

Unser Platz im Weltraum: Erleben - Wissen - Hören - Sehen - Schmecken - Kommunizieren.

Vorderseite   Rückseite

Die Rochuskirche, nach mehrjähriger renovierungsbedingter Schließung erst seit Jahresbeginn wieder geöffnet ist sozusagen wie „Phönix aus der Asche gestiegen“.
Nun soll der Blick insgesamt und auch buchstäblich in dieser Nacht „nach oben“ Richtung Empore wie in Richtung Himmel im konkreten wie übertragenen Sinn gerichtet werden.
In verschiedenen Formaten wird die Frage nach „Unserem Platz im Weltraum“ in den Fokus genommen: Erleben - Wissen - Hören - Sehen - Schmecken - Kommunizieren.

Die Rochuskirche Köln ist seit vielen Jahren ein Ort, an dem zeitgenössisches und experimentelles Geschehen ein Forum hat und auch gefördert wird.
Wir binden dabei international renommierte KünstlerInnen ein, wie auch regionale KünstlerInnen integriert und NachwuchskünstlerInnen gefördert werden.
Außerdem versuchen wir stets, DozentInnen und SchülerInnen der unmittelbar nebenan gelegenen RochusMusikschule in die Projekte zu integrieren.
Oder aktuell ein kreatives Team aus engagierten Menschen aus Kirchengemeinde und Stadtviertel gemeinsam mit der Köchin Katharina Gall, das sich um ein ausgefallenes Konzertcatering kümmern wird.

Auch wenn sehr viele Menschen sich ehrenamtlich engagieren, entstehen doch hohe Kosten.

Wir wollen die Konzertnacht dennoch ohne festen Eintritt anbieten und hoffen auf Ihre großzügige Spende für Programm und Catering.

Rochuskirche - Ort für experimentelles Geschehen

Foto: Rosi Bins

Orgel

Foto: Rochuskirche

Orgel

Foto: Rochuskirche

Orgel

Foto: Rochuskirche

Orgel

Foto: Rochuskirche

 

 



Einleitende
Gedanken:

Für alles Leben gilt der Spannungsbogen „Versuch und Irrtum“.

Man kann sich im Makro-Kosmos verirren; genauso besteht aber die Gefahr, sich im Mikro-Kosmos der Bausteine des Lebens zu verlieren. Intention der SpaceNight ist daher ein Spannungsbogen „Kontaktaufnahme – Grenzgänge“.

Sowohl überzeugt religiöse Menschen als auch Suchende müssen sich heute die Frage gefallen lassen: muss man, kann man oder darf man Abschied nehmen von der Vorstellung eines „jenseitigen Himmels“, ohne damit zugleich sein Gott-Vertrauen zu verlieren in diesem Leben hier ?

Der Blick von Astronauten von oben herab auf die Erde zeigt sie als einen kleinen schönen Planeten; in dieser Dimension auch als eine Einheit von Orten und dessen BewohnerInnen: die Menschheit.

Unser – nicht nur als Christenheit – aller Auftrag ist, dass wir Menschen diese Einheit in Verantwortung so absichern, das die Erde für uns und die nachwachsenden Generationen um Gottes Willen Lebens-Welt bleibt.

In diesem Sinne wünschen wir Ihnen eine gute lange Nacht – hier in der Rochuskirche.

 



19.00 - 
Michael Sweeney „Star Dance“

Konzertstück für 35 MusikerInnen, präsentiert vom Orchester der RochusMusikschule unter der Leitung von Norbert Krämer.

 

Michael Sweeney, geb. 1952 in Oregon / USA, studierte Musikpädagogik und Komposition an der Indiana University.

Derzeit ist er "Director of Band Music Publications" bei Hal Leonard, einem der größten Musiknoten-Verlage weltweit. Er ist direkt verantwortlich für die Repertoire-Entwicklung, Produktion, Aufnahme und Vermarktung von Neuerscheinungen für Blasorchester.

Seit seinem Eintritt in das Unternehmen im Jahr 1982 hat Hal Leonard über 500 seiner Kompositionen und Arrangements veröffentlicht.

Darüber hinaus wirkt er als Komponist und Arrangeur in allen instrumentalen Bereichen. Seine Werke erscheinen auf zahlreichen Wettbewerbslisten und seine Musik wird regelmäßig auf der ganzen Welt aufgeführt. Er ist auch als Dozent und Dirigent für Projektorchester und Festivals gefragt.

 

Die RochusMusikschule wurde 2006 von Wilfried Kaets und Mitstreitern, darunter Norbert Krämer, von Beginn an Leiter der RochusMusikschule und Dirigent des Orchesters der RochusMusikschule, gegründet. Seit 2016 befindet sie sich am eigenen Standort direkt neben der Rochuskirche im Gebäude der ehemaligen Rochus-Kita.

Zur Zeit haben über 800 SchülerInnen dort Unterricht in fast allen instrumentalen Bereichen sowie Früherziehung und Tanz.

Der pädagogische Fokus heißt „Spiel mit“ und verweist auf den besonderen Schwerpunkt, den die RochusMusikschule auf das gemeinsame Musizieren legt.

Daher gibt es zahlreiche kleine bis größere Ensembles.

Orchester der RochusMusikschule

Foto: Ariane Skupch

 



19.30 - 
Vortrag: „Fremde Erden bei fremden Sonnen“

Die Erforschung von Exoplaneten auf der Suche nach außerirdischem Leben mit Bildern auf Großleinwand

Referent: Dr. Manfred Gaida / DLR Köln-Porz

Gaida ist promovierter Astrophysiker bei beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Köln.

Er gehört mit seinem Spezialgebiet zu den renommiertesten Wissenschaftlern Europas und wird sich in Vortrag und Projektionen einem der rätselhaftesten Phänomene der Weltraumforschung widmen.

Vortrag „Exoplaneten“

Foto: benzoix

Vortrag „Exoplaneten“

Foto: pixabay

Das Foto zeigt  Dr. Manfred Gaida

Foto: DLR

 



20.30 -
Konzert „Die Planeten“ op. 32 (Gustav Holst)

Transkription für konzertante Orgel mit simultanen Videoprojektionen

Holst komponierte den siebenteiligen Zyklus für großes Orchester in den Jahren von 1914 bis 1917. Die weltpolitischen Ereignissen reflektieren auch seine innere Bewegtheit und astrologisch anmutenden Assoziationen, die er den einzelnen Planeten zuordnet.

 

Satzfolge:

1. Mars          der Kriegsbringer  / Allegro

2. Venus       die Friedensbringerin / Adagio – Andante – Animato – Tempo I

3. Merkur       der geflügelte Bote / Vivace

4. Jupiter       der Bringer von Fröhlichkeit  / Allegro giocoso – Andante
                      maestoso – Tempo I – Maestoso – Lento maestoso – Presto

5. Saturn       der Bringer des Alters / Adagio – Andante

6. Uranus      der Magier / Allegro – Lento – Allegro – Lento

7. Neptun      der Mystiker / Andante – Allegretto

 

Ausführende:

Prof. Dr. Winfried Bönig (Domorganist Köln)

Frauenchor „RochusEnsemble“  (Einstudierung/Leitung: Andie Ruster)

Heinz Terhag – Videoclips

Martin Lorber – simultane Videoprojektion

 

Das Interesse des Komponisten für Astrologie führte Holst zur Komposition seiner „Planeten Suite“. Er hatte gerade den ersten Satz „Mars – der Kriegsbringer“ skizziert, als der erste Weltkrieg 1914 ausbrach.

Er wollte zunächst in die Armee eintreten, wurde jedoch wegen seines schlechten Gesundheitszustands und seiner schwachen Sehkraft zurückgestellt, sodass er sich weiter dem Komponieren widmen konnte.

1917 lag die Orchesterpartitur vor; die erste öffentliche Aufführung war 1920 und wurde sogleich ein großer Erfolg.

Holst komponierte eine Musik von zukünftiger Imagination, die 1918 gewiss noch sensationeller gewirkt haben muss, als sie uns heute im Zeitalter der Weltraumflüge anmutet. Dennoch wirkt sein Vermächtnis bis heute in fast jedem Hollywoodfilm nach, seien es die Abenteuer des „Indiana Jones“, „Star Wars“ oder auch Komödien wie „Kevin – Allein zu Haus“: die Filmmusikkomponisten bedienen sich in großer Intensität, manchmal bis zur kopierenden Skrupellosigkeit des harmonischen Reichtums, der melodischen Beweglichkeit und des orchestralen Zaubers von Gustav Holst.

Die Transkription des Orchesterstücks für die Orgel als „Ein-Mann-Orchester“ steht in guter Tradition: ja, viele Jahrhunderte lang dürften große Werke wie die Beethoven Symphonien, Bachs Orchesterwerke usw. zu ihrer Zeit viel häufiger als Transkriptionen z.B. für Klavier, Orgel oder Salonorchester zu hören gewesen als im Original.

Das größte aller Instrumente bietet sich aufgrund der Vielzahl von Flöten-, Streicher- und Zungenstimmklängen und kaum enden wollender Registerfarben in besonderer Weise an.

Für die Spacenight sind „Die Planeten“ natürlich sehr gut geeignet, passen sie doch zum einen inhaltlich zum Thema und präsentieren zum anderen eine künstlerische und sehr persönliche Sicht auf die Frage nach unserem Platz im Kosmos.

Aus diesem Blickwinkel heraus hat Heinz Terhag zu den einzelnen Sätzen Videoclips erstellt, die zwischen wissenschaftlicher Info und astrologischer Assoziation pendeln und sich so dem Kosmos von Gustav Holst emotional annähern.

 

Gustav Holst (1874 – 1934) hat baltisch-skandinavische Vorfahren. Er komponierte bereits während der Schulzeit und studierte später in Oxford sowie am Royal College of Music in London.

Er war tätig als Organist, aber auch als Pianist und Posaunist bevor er sich endgültig aufs Komponieren verlegte.

„Die Planeten“ sind wohl sein bekanntestes Werk.

Foto zeigt Gustav Holst um 1920

Foto: Gerhard Lambert  (Wikipedia)

 

Dr. Winfried Bönig (*1959 Bamberg) ist seit 1998 Professor für künstlerisches Orgelspiel und Improvisation an der Kölner Musikhochschule und seit 2001 Domorganist am Kölner Dom.

Bönig erhielt zunächst Orgelunterricht beim Bamberger Domorganisten Wolfgang Wünsch und studierte 1978 Orgel an der Musikhochschule München u.a. bei Franz Lehrndorfer (Examen mit Auszeichnung).

Es folgte ein Abschluss in Dirigieren und ein Meisterklassediplom für Orgel, sowie 1992 die musikwissenschaftliche Promotion an der Universität Augsburg.

Von 1984 bis 1998 war Bönig Organist und Dirigent in Memmingen, wo er u.a. die kompletten Orgelwerke von Johann Sebastian Bach, Max Reger und Olivier Messiaen in Konzertzyklen realisierte. 1995 wurde ihm der Kulturpreis der Stadt Memmingen verliehen.

Er konzertiert sehr aktiv weltweit und kuratiert seit vielen Jahren die „Zwölf sommerlichen Orgelstunden im Kölner Dom“, die zu den bekanntesten und bestbesuchten Orgelkonzertreihen der Welt gehören.

Mehrere zeitgenössische Komponisten widmeten Bönig eigene Kompositionen, die von ihm uraufgeführt wurden, so Enjott Schneider, Jean Guillou, Robert HP Platz, Johannes Schild uam.

Winfried Bönig - Orgel

Foto: Kölner Dommusik

 

Der Frauenchor „RochusEnsemble“ ist ein Projektchor von Sängerinnen aus verschiedenen Chören der Gemeinde  (Jugendchor, Erwachsenenchor, Kammerchor), ergänzt durch einige Gastsängerinnen.

Die Einstudierung und Leitung hat Andie Ruster, kirchenmusikalischer Assistent an der Rochuskirche.

 

Andie Ruster (*1997) studiert Katholische Theologie an der Universität Bonn und Katholische Kirchenmusik an der Hochschule für Musik und Tanz in Köln. Seine theologischen Studien haben viereinhalb Jahre Aus- und Weiterbildung in der Kölner Priesterausbildung begleitet, darunter mehrere Monate geteilten Lebens mit den Brüdern der Monastischen Gemeinschaften von Jerusalem in Köln und Paris, Pfarrpraktika bei Domkapitular Pfr. Dr. Dominik Meiering (Köln-Mitte) und Pfr. Dr. Siegfried Kleymann (Münster) sowie geistliche und homiletische Begleitung bei Pfr. Dr. Axel Hammes (Bensberg/Bergisch Gladbach).

Zu seinen Lehrenden in Köln zählen Prof. Dr. Winfried Bönig (Orgelliteraturspiel), Otto Maria Krämer (Improvisation/Liturgisches Orgelspiel), Nenad Lecic (Klavier), Sabine Falter (Gesang) und Prof. Christopher Brauckmann (Chor- und Orchesterleitung).

Als Assistent der Rochus-Musik und nebenamtlicher Kirchenmusiker im Seelsorgebereich Ehrenfeld, regelmäßiger Organist an den Basiliken St. Aposteln und St. Ursula und Assistent im Kölner Figuralchor ist er ebenso tätig wie in der Kirchenmusik der Kölner Priesterausbildung und der Kath.-Theol. Fakultät der Universität Bonn.

 

Heinz Terhag – Videoclips

wurde 1929 in Köln-Bickendorf geboren. Seit 1949 intensive Beschäftigung mit den Medien Film und Fotografie.

In den Clips zum Zyklus „Die Planeten“ von Gustav Holst versucht Terhag eine Verbindung von wissenschaftlich-technisch-dokumentarischer und künstlerischer Annäherung an die Planeten sowohl im eigentlichen Sinne wie auch im Kontext an die programmatischen Ideen von Holst.

 

Zum besseren Verständnis der ausgewählten Weltraumbilder schreibt Terhag:

Mars – Der Kriegsbringer

Die Sonde registriert einen Tag-Nacht-Rhythmus auf dem Mars: minus 90 Grad Celsius in der Nacht und plus 10 Grad am Tag. Gewaltige Staubstürme bestehen aus Wasser und Staub. Auf dem Mars gibt es viele aktive Vulkane.

Venus – Die Friedensbringerin

Venus, der verschleierte Planet. Wegen der sehr aktiven Vulkane besteht die  Atmosphäre des  um 470 Grad Celsius heißen Planeten vor allem aus Rauch und Kohlendioxid.

Merkur – Der geflügelte Bote

Merkur, der sonnennächste Planet mit einer vor der Sonnenhitze vernarbten Oberfläche und Temperaturen zwischen – 170 und plus 425 Grad Celsius. Die Sonne schleudert große Mengen glühende Materie in den Weltraum.

Jupiter – Bringer der Fröhlichkeit

Die Sonde Voyager brauchte – trotz einer Geschwindigkeit von 30.000 Kilometern pro Stunde – 20 Monate, bis sie den Gasplaneten Jupiter erreichte. Der Atmosphärendruck ist ca. 200.000 mal größer als auf der Erde. Ein schwach ausgeprägtes System aus Ringen umgibt den größten Planeten unseres Sonnensystems.

Saturn – Bringer des Alters

Der Saturn ist ebenfalls ein sehr großer Gasplanet. In seiner Atmosphäre herrschen hohe Windgeschwindigkeiten, die durch zarte Farbbänder angezeigt werden. Eine Besonderheit ist sein riesiges Ringsystem. Es reicht 400.000 Kilometer in den Weltraum und besteht aus Staubteilchen bis dicken Steintrümmern. Bis heute sind 21 Saturnmonde bekannt.

Uranus – Der Magier

Uranus ist auch ein großer Gasplanet und ca. viermal größer als die Erde. Sein Ringsystem besteht vermutlich aus großen Eisbrocken. 27 Monde umkreisen ihn bei seiner Umlaufzeit um die Sonne, die 84 Jahre beträgt.

Neptun – Der Mystiker

Neptun gehört zu den äußersten Planeten unseres Sonnensystems. Ein Funksignal braucht ca. 4 Stunden bis zur Erde. An seinem Äquator herrschen Windgeschwindigkeiten von ca. 2000 Stundenkilometern. Trotz eisiger Atmosphäre von minus 200 Grad an der Oberfläche schleudern Geysire schwarzen Stickstoff bis zu 8 Kilometer hoch in den Weltraum.

Foto zu Planeten

Foto: NASA

 



21.45 - Kontaktraum: Reinhold Ewald

Begegnung, Talk und Einblicke in das Leben eines deutschen Astronauten mit Videozuspielungen aus dem Alltag von Astronauten und von Projekten.

 

Prof. Dr. Reinhold Ewald,  geb. 1956, ist deutscher Astronaut.

Studien im Fachbereich Experimentalphysik; Promotion auf dem Gebiet der Radioastronomie und weitere Promotion in Humanmedizin.

Reinhold Ewald ist seit 2015 Professor für Astronautik und Raumstationen im Institut für Raumfahrtsysteme der Universität Stuttgart.

Von 1990 bis 1992 wurde er in Moskau zum Raumfahrer ausgebildet und startete 1997 mit dem Raumschiff Sojus-TM25 zu Raumstation Mir, wo er verschiedene Experimente durchführte. Danach gehörte er zum europäischen Astronautenkorps, das für die Astronautenausbildung für ISS-Raumflüge zuständig war.

Reinhold Ewald (im Vordergrund) an Bord der Mir Raumstation

Foto: Nasa

Astronautentraining  (für die ISS)

Foto: ESA/NASA

 



22.30 - Space Buffet

eine kulinarische Reise durch bekannte Science-fiction Filme. Ob Star Treck (Raumschiff Enterprise), Star Wars oder „Raumpatrouille Orion“… solche und weitere Filme haben Katharina Gall, Peter Lemmer und ihrem Team aus Jugendchor, KJG und Gemeindemitgliedern Anregung gegeben und nahrhafte Spuren hinterlassen.

Im spacig umgestalteten Gemeindezentrum BiOs gegenüber der Rochuskirche gibt es festen und flüssigen Treibstoff, letzten mit „Impulsantrieb“ (alkoholfrei) oder mit „Warpantrieb“ (alkoholhaltig und Mixgetränke).

Freuen Sie sich auf Romulanisches Ale, Klingonenblut, Soylent Green, Yoda Klone, pangalaktischen Donnergurgler, Bhanta-Milch, Borg-Kuben und weitere Überraschungen.

Das Lichtdesign wird betreut von Bennet und Jörg Karolat – herzlichen Dank.

Lassen Sie es sich munden !

Spende für das Catering erbeten.

Borg-Kubus

Foto: turbosquid

Romulanisches Ale

Foto: Robert Vaux

 



23.30 - „Le Noir de l‘Étoile“ von Gérard Grisey

für sechs Schlagzeuger und Zuspielband Ensemble S

Das knapp einstündige Werk Le Noir de l’Étoile von Gérard Grisey verbirgt viele Dimensionen in sich. Sechs Schlagzeuger, jeder mit einem großen Instrumentalaufbau um das Publikum herum positioniert, produzieren verschiedenartigste Klänge. In deren Zentrum erklingen zwei Pulsare, der eine mit 7500 Lichtjahren Entfernung von der Erde, welche jeweils in einem bestimmten Impuls schlagen. Ein solcher Puls, rhythmisch, und klanglich der Schlagwerkmusik ähnelnd, wurde mittels Radioteleskopen hörbar gemacht und auf Magnetbändern festgehalten.

Grisey lässt die Schlagzeuger in sechs verschiedenen Tempi beginnen, die sich immer mehr angleichen und synchronisieren - vom Chaos der Natur zu Regeln der Natur. Dieser Ausdruck von Energie wird durch das Ensemble mit größter Dynamik, komplexer Rhythmik und vielseitigen Tempi hörbar gemacht.

In diesem Werk bilden Pulsare – die »Uhren und Taktgeber der Raumzeit« - in einer „unerwarteten Konfrontation mit Musik“, wie sich Grisey ausdrückt, den klanglichen und poetischen Ausgangspunkt für ein monumentales Raumstück, das von Rotation, Periodizität, Verlangsamung und Beschleunigung getragen wird.

Gérard Grisey entwickelt die große Leere des Universums durch langsame, spärliche und ruhige Teile bis zur Supernova in dichten, ekstatischen musikalischen Höhepunkten.

 

Gérard Grisey (* 17. Juni 1946 in Belfort; † 11. November 1998 in Paris) war ein französischer Komponist und Mitglied der Gruppe l’Itinéraire (die Route).

Aus der musikalischen Beschäftigung entstanden im Alter von neun Jahren erste kompositorische Versuche. 1963 studierte er Akkordeon am Hochschulinstitut für Musik Trossingen, bevor er 1965 an das Pariser Konservatorium wechselte. Dort erhielt er eine klassische Ausbildung in Harmonielehre und Kontrapunkt sowie in Musikwissenschaft und Klavier. Dabei besuchte er von 1968 bis 1972 die Kompositionsklasse von Olivier Messiaen, nahm im Jahre 1968 Unterricht bei Henri Dutilleux an der École Normale de Musique de Paris und beschäftigte sich mit elektro-akustischen Techniken bei Jean-Étienne Marie.

Während seines Aufenthalts in der Villa Medici von 1972 bis 1974 lernte er den Dichter Christian Guez Ricord kennen und entdeckte für sich die Musik Giacinto Scelsis. 1972 nahm er an den Seminaren von György Ligeti, Karlheinz Stockhausen und Iannis Xenakis während der Darmstädter Ferienkurse teil. Später sagte er aber, dass deren Einfluss nicht von Dauer war. Im Jahr 1973 war Grisey nicht nur einer der führenden Köpfe bei der Gründung der Gruppe l’Itinéraire, sondern auch bei deren Ensemble l’Itinéraire, dessen Aufgabe es sein sollte, Interpretationen der eigenen Werke auf hohem Niveau zu gewährleisten.

Im Anschluss an seinen Aufenthalt in der Villa Medici besuchte er bis 1975 Kurse über Akustik bei Émile Leipp an der Université de Jussieu, die zur Grundlage seiner späteren Untersuchungen klanglicher Phänomene werden sollten. Ab 1982 lehrte er in Berkeley an der University of California. 1986 erhielt er den Ruf an das Pariser Konservatorium als Professor für Instrumentation und Komposition.Neben Tristan Murail ist Grisey einer der Hauptvertreter der Spektralmusik in der Neuen Musik.
 
Er starb unerwartet an einer Aneurysma-Ruptur am 11. November 1998 in Paris.

das Foto zeigt Gerard Grisey

Foto: Wikipedia (gemeinfrei)

 

Ensemble S

Arnold Marinissen und Stephan Meier gründeten das Ensemble S im Jahr 1998, welches seitdem regelmäßig Gast in europäischen Konzertsälen und auf zahlreichen Festivals ist. Die Tonträgerproduktionen des Ensembles erhielten internationale Auszeichnungen. Die Doppel-CD »Gérard Grisey: Le Noir de l’Etoile« wurde von der holländischen Tageszeitung Trouw in die Top Ten 2006 gewählt und vom Preis der Deutschen Schallplattenkritik auf die Bestenliste I/2007 gesetzt.

Mit Stephan Meier als künstlerischem Berater hat das Ensemble S neue Mitglieder gewonnen und präsentiert die hohe Kunst des Schlagzeug-Ensembles unprätentiös und in all seinen Facetten.

 

Norbert Krämer

Stefan Kohmann

Michael Pattmann

Laurent Warnier,

Rie Watanabe

Adam Weissmann

Ensemble S

Foto: Adam Weisman

Ensemble S

Foto: Jürgen Grötzinger

 



00.45 - Interstellar  - Filmmusik von Hans Zimmer

Arr. für Orgel, Synthesizer und Schlagwerk

Ausf.  Harald Gokus - Orgel/Synthesizer; Sebastian Gokus – Schlagwerker

Der berühmte Filmkomponist Hans Zimmer schuf 2014 den Soundtrack zum Film „Interstellar“ des amerikanischen Regisseurs Christopher Nolan, mit dem er zuvor bereits für die Filme „The Dark Knight“ und „Inception“ zusammengearbeitet hatte.

Es wird berichtet, das Regisseur Nolan dem Komponisten nur ein paar Zeilen vorab mitteilte und ihm einen Tag gab, um Skizzen zu komponieren („..a father leaving a child to complete an important job. The story contained two sentences of dialogue: "I’ll come back," and "When?“).

In nur einer Nacht schrieb Zimmer ein etwa vier Minuten langes Stück für Klavier und Orgel, das seine Idee dazu widerspiegeln sollte. Erst als er Nolan das vorspielte (später als „the heart of the film“ integriert) und der zufrieden war, teilte er Zimmer die ganze Geschichte mit.

Zimmer schreibt über seine Musik, die das Instrument Orgel, ansonsten eher selten genutzt, präsentiert: „The physical appearance of the organ reminded me of spaceship afterburners while the airiness of its sound evoked the reminder that every breath is precious for an astronaut. The rest of the ensemble consisted of 34 strings, 24 woodwinds, four pianos, and a mixed choir of 60 voices“.

Sebastian Gokus, Dozent für Schlagwerk an der RochusMusikschule und sein Vater Harald Gokus, Organist und Dekanatskantor in Rheda-Wiedenbrück, haben sich der Filmmusik angenommen und eine Suite daraus zusammengestellt, die sie live präsentieren.

das Foto zeigt Hans Zimmer

Foto: Von ColliderVideo

 

Sebastian Gokus / Schlagwerk, Percussion

Mit 9 Jahren begann Sebastian Gokus 2003 seine Schlagzeugausbildung an der Musik- und Kunstschule in Bielefeld bei Jörg Prignitz. Weiterführenden Unterricht erhielt er von 2009 bis 2012 bei Gereon Voss in Münster.

Seit 2012 studiert er „Pauke und Schlagzeug“ an der Hochschule für Musik und Tanz Köln bei Prof. Carlos Tarcha und seit 2016 zusätzlich „Instrumentalpädagogik“.

Er wirkte schon vor seinem Studium in zahlreichen Ensembles und Orchestern mit. Unter anderem spielte er bei dem erfolgreichen Percussion-Ensemble „Bi-Cussion“, mit dem er 2009 Landessieger und 2012 Bundessieger beim Wettbewerb „Jugend Musiziert“ wurde. Mit „Splash Percussion NRW“ reiste er für Konzerte nach São Paulo (Brasilien) und Seoul (Süd-Korea).

Seit 2015 ist er aktives Mitglied in dem Ensemble „Asambura“, mit dem er 2016 für eine Konzertreise und den musikalischen Austausch nach Tanzania reiste.

2014 gründete er mit das Percussion-Ensemble 4beatz und konzertiert auch regelmäßig mit seinem Vater als Schlagwerk-Orgel-Duo. Neben seiner ausführlichen Konzerttätigkeit nahm er an den Marimba-Akademien „Internationale Katarzyna Mycka Marimba Akadamie 2015“ in Hannover und „IKMMA 2017“ in Arcata (Kalifornien) teil.

Seit September 2018 unterrichtet er Schlagwerk an der Rochus-Musikschule in Köln.

Sebastian Gokus - Schlagwerk

Foto: privat (Beatwo)

 

Harald Gokus

seit 25 Jahren Dekanatskantor und Organist in Rheda antrat, gehört seit ebenso vielen Jahren zu den kreativen Köpfen seiner Zunft.

Für sein Großprojekt, die Aufführung des Oratoriums „MessiaSASAmbura", erhielt er den „Stern des Jahres“ für kulturelle Spitzenleistungen der Neuen Westfälischen Zeitung. Das Stück war nicht nur eine Konfrontation zwischen abendländischer (Händels „Messias") und afrikanischer Kultur; es fand auch ein interreligiöser Dialog zwischen den Glaubenssphären von Christentum, Islam und autochthonen afrikanischer Religionen statt.

Immer wieder konzertiert er mit seinem Sohn in der Kombination Orgel & Schlagwerk und lotet die Grenzen neu aus.

 

Harald Gokus - Orgel

Foto: privat

 

 



1.30 - Open Space 1  „Twitter Musik“  von Martin Lorber 

Rost (2018)

Twittermusik (2018 - 2025)

Schnee

Flattern

Röhren

Fake News

Kärnten

Come, heavy sleep

Märchen

Kyrie

 

„Twittermusik“ ist eine Reihe elektroakustischer Miniaturen. Einige Stücke enthalten Musique-Concrète-ähnliche Aufnahmen, andere verarbeiten Kompositionen von Giovanni Pierluigi da Palestrina, John Dowland und Gustav Mahler. Jeder Satz ist genau 140 Sekunden lang – wie früher ein Tweet bei Twitter 140 Zeichen hatte. In dieser begrenzten Zeitspanne gibt es eine kurze Geschichte, ein Gefühl, ein Tor zu Welt oder einfach nur Klänge zu hören. Inzwischen ist Twittermusik auch eine nostalgische Erinnerung an Zeiten, in denen Social Media ein auch hoffnungsvoller Ort des Teilens von Geschichten waren.

„Rost“ ist eine Mahnung an die Vergänglichkeit von Technik und eröffnet den Programmteil.

 

Martin Lorber

(geb. 1967 in Stuttgart) studierte Musikwissenschaft, Philosophie und Völkerkunde an der Universität zu Köln. Er ist Komponist elektroakustischer Musik, Kontrabassist in verschiedenen Jazzbands und in dem von ihm gegründete Kölner Ensemble Trikustik.

Außerdem arbeitete er als Musikkritiker für den Kölner Stadt-Anzeiger und verschiedene Rundfunkanstalten (insbesondere für den Süddeutschen Rundfunk, wo er auch volontierte) sowie als Dramaturg für die Kölner Philharmonie, wo er 1997 bis 2000 die Öffentlichkeitsarbeit leitete.

das Foto zeigt Martin Lorber

Foto: privat

 



02.15 - Open Space 2  Projektionen und Raumklänge

Projektionen von Weltraumbildern, Lichtdesign und sphärische Klänge lassen die Spacenight entspannt ausklingen.

Das Lichtdesign ist eine kreative Gemeinschaftsleistung von Christoph Kaufmann, Sebastian Gokus, Thomas Roß und Norbert Krämer.

Rochuskirche  Open space / Lichtdesign

Foto: Archiv RochusChor

Rochuskirche Open space / Lichtdesign

Foto: Wilfried Kaets

Rochuskirche Open space / Lichtdesign

Foto: Wilfried Kaets

 



Über Ihre Hilfe beim Abbau freuen sich alle Mitwirkenden riesig !

 

Eine Veranstaltung der kath. Kirchengemeinde „Zu den Heiligen Rochus, Dreikönigen und Bartholomäus“ in Köln-Bickendorf in Kooperation mit

Rochus-Musikschule

Katholisches Bildungswerk Köln

gefördert durch

Kulturamt der Stadt Köln

ein herzliches Danke insbesondere an Ulrike Lehmann, Till Kniola und Sylvia Hecker

Kunststiftung NRW

ein herzliches Danke insbesondere an Csaba Kézér

Projektleitung: Wilfried Kaets

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